Ernährungsanpassung bei Milcheiweiss-Unverträglichkeit
Diese Erscheinung hat nichts mit Laktosenitoleanz (Milchzuckerunverträglichkeit) zu tun, von welcher etwa 80% der Erdbevölkerung betroffen ist. Bei der Lactoseintoleranz handelt es sich um einen natürlichen Enzymmangel und hat nichts mit ener Allergie zu tun, und ist so gesehen grundsätzlich keine Krankheit.
Bei einer Milcheiweiss-Unverträglichkeit macht eine folgende Anpassung der Ernährung Sinn
Bei Ihnen wurde eine Milcheiweissunverträglichkeit ausgetestet. Eine Milieu-Umstimmung und Darmsanierung ist angezeigt. Dafür sind alle Tiermilcheiweissprodukte gänzlich zu meiden.
Nahrungsmittel mit Tiermilcheiweissen
Butter
enthält Milchfett und Milcheiweiss (auch laktosefreie Butter)
Buttermilch
Entsteht bei der Butterherstellung
Joghurt
Enthält alle Bestandteile der Milch wie in probiotischer Joghurt, fettarmer Joghurt (auch laktosefreie Jogurt)
Käse
Konzentrat aus Milchfett und Milcheiweiss, enthält alle Bestandteile der Milch, wie fettarmer Käse, Frischkäse, fettreicher Käse, Streichkäse
L-minus-Milch
Laktose ist hier inaktiviert worden, enthält alle Bestandteile der Milch wie L-minus-Joghurt, -Käse …
Magermilch
Fettarm / fettreduziert, enthält alle Milchbestandteile wie Magermilchpulver, fettarme Milch
Milcheiweiss
Eiweiss (=Protein) in der Milch Synonym für Kasein, Tiermilcheiweiss und Milchprotein
Molke
Entsteht als Abfallprodukt bei der Käseherstellung wie Molkenpulver, Trinkmolke
Quark
Gesäuertes Milchprodukt enthält alle Bestandteile der Milch wie Fruchtquark, Kräuterquark, Käsekuchen…
Rahm/Sahne
Fetthaltiger Teil der Milch, enthält alle Bestandteile der Milch wie Schlagsahne, Crème fraìche, Saure Sahne, Sauerrahm, Kaffeerahm, Schmand
Vollmilch
Milch mit natürlichem Fettgehalt (mind. 3,5%) enthält alle Milchbestandteile wie Trockenmilch, Milchpulver, Frischmilch, H-Milch, ESL-Milch, UHT Milch
Kuhmilch, Schafmilch, Ziegenmilch, Stutenmilch
… und die entsprechenden Produkte (siehe oben)
In welchen Produkten ist Tiermilcheiweiss enthalten?
Beachten Sie die Angaben auf der Verpackung! Alle Zutaten, die bei der Herstellung eines Produktes verwendet werden, müssen deklariert werden. Tiermilcheiweiss ist nicht nur in diversen Milchprodukten enthalten, sondern auch in andern.
Produkten, zum Beispiel. als
Milch, Vollmilch, Magermilch- oder Molkenpulver:
- in Backwaren, z.B. bei Brot für längere Frische/Haltbarkeit
- in Suppen, Saucen, Streuwürze, Bouillon und so weiter
- in Fertiggerichte /-produkte
- in Milchschokolade, Rahmbonbons
- in Getränken mit Milchserum
- in Fleischwaren, z.B. in Bratwürsten zum Bräunen, bei Rohpökel- und Rohwurstwaren (Bündnerfleisch, Salami etc.) zur besseren Entwicklung der Pökelflora, was wichtig ist für die Qualität. Der Milchzucker wird durch die Pökelflora praktisch vollständig abgebaut.
Nahrungsmittel ohne Tiermilcheiweisse
- Lab
Enzym des Kälbermagens oder synthetisch hergestellt, selten pflanzlich; für Käseherstellung notwendig - Laktase
Enzym zu Spaltung der Laktose, kein Bestandteil der Milch kommt im Verdauungstrakt vor - Laktose
Milchzucker wie Lactose, Milchzucker - Milchfett
Fett in der Milch, Butterreinfett (eingesottene Butter), Ghee, Butterschmalz - Milchsäure
(Bakterien-)Stoffwechselprodukt, kein Bestandteil der Milch - Milchsäurebakterien
Bakterien, die Sauervergorenes produzieren (z.B. Sauerkraut) wie auch linksdrehende und rechtsdrehende Milchsäurebakterien, Lactobakterien - Milchzucker (Laktose, Lactose)
Zucker/Kohlenhydrat in der Milch
Sojamilch/drink rein pflanzlich enthält kein tierisches Milcheiweiss wie Sojaprotein, Sojalecithin, (Soja)Cuisine, Sojaschlagsahne, Sojadessert
Ersatztabelle
Rahm, Sahne Sojarahm, Haferrahm, Mandelrahm, Mandelschlagsahne
Butter Pflanzenmargarine, Ghee
Milch Soja-, Reis-, Mandel-, Hirse, Haferdrink, Lupinienpulver
Joghurt Sojajoghurt
Quark Tofu, Seidentofu, Mandelschlagsahne, Quinoaquark
Käse Tofu, Hefeflocken anstelle von Parmesankäse
Milcheis Sorbets, Fruchteis
Laktosefrei ist nicht gleich Milcheiweissfrei
Der Unterschied ist ganz einfach. Lactose ist der Milchzucker (Kohlenhydrat der Milch) und die Milcheiweisse sind, wie es der Namen schon sagt, Eiweisse. Beide Stoffgruppenverhalten sich im Stoffwechsel völlig anders.
Bei einer Lactoseintoleranz hat der Körper zu wenig Enzyme (Lactase) um den Milchzucker aufzuspalten und verdauen zu können. Die Folge davon sind unter anderem starke Blähungen, Darmkrämpfe und so weiter. Dies hat jedoch nichts mit einer Allergie zu tun, wie fälschlicherweise vielfach behauptet wird.
Bei der Milcheiweissunverträglichkeit handelt sich sehr wohl um ein überdrehtes, allergisches Geschehen. Lactosefreie Produkte enthalten Milcheiweisse und sind in diesem Fall höchst unverträglich und falsch am Platz. Diese Produkte fördern die Milcheiweissunverträglichkeit!